Ringen satt gab es am verlängerten Wochenende in den Ligen des hessischen Ver- bands zu sehen. So waren auch die Seniorenteams des ASV Schaafheim am Doppel- kampftag zweimal gefordert. Während das Oberliga-Team zu Hause haarscharf gegen die RWG Mömbris Königshofen unterlag revanchierte man sich im Bachgau-Derby bei der SC Frankonia Großostheim für die Vorjahresniederlage und sammelte die ersten wichtigen Zähler. Die Reserve des ASV bleibt weiterhin ungeschlagen. Am vergangenen Samstag kamen Ringerfans beim ASV Schaafheim wieder voll auf Ihre Kosten. Im Vorkampf traten die Nachwuchsathleten des ASV sowie der AV Groß-Zimmern im Rahmen der Jugendliga gegeneinander an. Die Gäste aus Groß-Zimmern dominierten den sportlichen Wettkampf über weite Strecken und konnten sich letztendlich mit 4:6 durchsetzen. Lichtblicke aus schaafheimer Nachwuchssicht waren vor allen Dingen Maxim Spomer, der gegen Odin Seibert einen Schultersieg einfahren konnte, sowie Ronja Berndt, die in der weiblichen Jugend das Maß aller Dinge zu sein scheint. Im Anschluss betrat die Hessenligamannschaft der Bachgau-Bären die Matte. Im Duell mit dem traditionsreichen AC Bavaria Goldbach wollte die schaafheimer Reserve zeigen, dass der Auftaktsieg gegen die ASV Griesheim keine Ausnahme darstellen sollte. Erstmals für den ASV auf der Matte war Neuzugang Tom Ouzounis, der gegen Lutz Ohnheiser nichts anbrennen ließ und vorzeitig mit 16:0 siegte. Auch Neuzugang Dominik Diessner ging erstmals für den ASV im Limit bis 98 kg auf die Matte und siegte souverän mit 14:1. Matchwinner war letztendlich Pamir Jamalzai, der Klaus Maier nach einem 0:6 Rückstand überraschend Schultern konnte. Die Reserve des ASV setzte sich abschließend mit 19:16 durch.
Abbildung 1: Ringer-Trainer Marcus Plodek ist zufrieden mit seiner Leistung
Im Nachgang blickten angereiste Zuschauer in entschlossene Gesichter, wenn die Sportler des Oberliga-Teams die Matte zum Aufwärmen betraten. Die Bachgau-Bären waren fest darauf aus, die Auftaktniederlage gegen die TSV Gailbach wieder gut zu machen. Jedoch stand mit den Top-Favoriten der RWG Mömbris Königshofen kein leichter Gegner bevor. Alles begann zunächst blendend, denn die Gäste boten für David Bertram im leichtesten Limit bis 57 kg keinen Gegner auf. Auch im anschließenden Schwergewichtskampf lief alles nach Plan. Torben Berndt war zunächst der aktivere Sportler im Duell mit dem Ukrainer Yaroslav Lavrov und schickte diesen in die Bodenlage. Nach zwei Durchdrehern führte er mit 5:0 eher er in der zweiten Runde selbst gedreht und anschließend gar geschultert wurde. Hierbei fehlten ihm nur 30 Sekunden zum rettenden Schlussgong. Tony Brala machte im Anschluss seinen bisher besten Kampf im Trikot des ASV und siegte gegen Simon Scheibein spektakulär mit 5:0. Während Marcus Plodek seinem Kontrahenten im Limit bis 98 kg keine Chance ließ und vorzeitig gewann, musste Edvard-Sandor Vajda die Überlegenheit von Ivaylo Tisov anerkennen und ging mit 2:7 von der Matte. Ein weiterer Schlüsselkampf ging durch Julian Höreth verloren, der gegen den bundesligaerfahrenen Kevin Müller bis in die Mitte der zweiten Runde führte sich dann jedoch drehen ließ und die Führung abgab. Im Anschluss war Höreth zwar der aktivere Sportler, konnte jedoch keinen Punkt mehr erzielen. Während die Niederlage des eingesprungenen Lukas Buchheimer im griechisch-römischen Stil bis 71 kg zu erwarten war, setzte Publikumsliebling Lucas Diehl ein Statement und siegte mit 15:0 gegen den Ukrainer Zakri Visinhiriiev. Nun sollte sich der Kampf in den Limits bis 75 kg entscheiden. Tobias Peter sprang für den rot-gesperrten Stefan Asan ein. Im Duell mit Ali Can Cakici entwickelte sich eine wilde Partie, die der Gast letztendlich mit 8:12 für sich entschied. Im letzten Duell des Abends lag es nun an Neuzugang Jakob Eich den Kampf zu Gunsten des ASV zu entscheiden. In einem engen Kampf mit Maximilian Stadtmüller unterlag er jedoch letztendlich mit 5:8 Punkten. Hierbei hatte auch Eich kurzzeitig die Chance seinen Gegner auf beide Schultern zu drücken. Dem ASV fehlte somit nur ein Zähler um die heiß ersehnten ersten Punkte einzufahren.
Abbildung 2: Nur wenige Zentimeter fehlten Neuzugang Jakob Eich zum Sieg
Auswärtssiege beim Bachgau-Derby und in Hösbach Nach der denkbar knappen Heimniederlage hatten schaafheims Ringer bereits am Folgetag die Möglichkeit auf Wiedergutmachung. Während die zweite Mannschaft einen ungefährdeten Sieg bei der Bundesligareserve des KSC Hösbach einfuhr, reiste das Oberliga Team zum emotionsgeladenen Bachgau-Derby nach Großostheim. Nach Bekanntgabe der beiden Aufstellung traute sich noch niemand vorherzusagen, dass dieser Kampf ein großes Fest aus Sicht der Bachgau-Bären werden sollte. Im Limit bis 57 kg trat Eliah Lucyga für den ASV Schaafheim an. Dieser hatte vergebens knapp vier Kilogramm Gewicht reduziert, da Großostheim in dieser Gewichtsklasse keinen Gegner aufbot. Wohl um die begrenzte zulässige Anzahl an ausländischen Athleten in anderen Gewichtsklassen auszureizen. Im Schwergewicht war schaafheims Torben Berndt dann auf Wiedergutmachung aus. Nachdem er am Vorabend unglücklich verlor und so maßgeblichen Anteil an der Heimniederlage hatte, dominierte er Großostheims deutlich schwereren Damian Patalong nach Belieben. Am Ende verbuchte er einen 0:9 Sieg für den ASV und sicherte der Mannschaft drei Zähler. Im Anschluss konnte Tony Brala an seine bestechende Form des Vorabends anknüpfen und besiegte den starken Deniz Güvener in einem ereignisreichen Kampf mit 9:18 Punkten. Auch er steuerte somit drei Zähler zur Teamwertung bei. Mit Krisztian Gabor Angyal boten die Großostheimer einen ungarischen Top-Athleten im Limit bis 98 kg auf. Sie erhofften sich somit einen Sieg gegen ASV-Coach Marcus Plodek. In einem extrem hart geführten Duell setzte Plodek sich letztendlich mit 4:8 durch und zeigte, dass er nach wie international konkurrenzfähig ist. Edvard Sandor Vajda bekam es im Limit bis 66 kg im freien Stil mit Viktor Terzi zu tun. Der Großostheimer Athlet stand 2020 in Schaafheim unter Vertrag, absolvierte aber auf Grund von Corona nie einen Kampf für den ASV. Dass er zweifelsfrei herausragende Qualitäten besitzt zeigte er jedoch im Duell mit Vajda indem er mit 16:0 nichts anbrennen ließ. Während Julian Höreth im Anschluss gegen den überragenden Bence Fulai eine erwartbare Niederlage einfuhr kam es nun zum Highlight des Tages. Denn ein möglicher Vorentscheid sollte im Limit bis 71 kg im griechisch-römischen Stil gefällt werden. Lukas Buchheimer ersetzte die Verletzten Lukas Fischmann und Jannik Buchheimer in ungewohnter Stilart. Nachdem Buchheimer am Vorabend auf verlorenem Posten stand, hielt er gegen Sinan Kayakiran ordentlich dagegen. Nach knapp vier Minuten war es dann soweit – Buchheimer ging volles Risiko und zog eine Schleuder, die ihn nahezu selbst auf beide Schultern versetzte. Kayakiran flog jedoch selbst hinterher und landete in der gefährlichen Lage. Kurz darauf schafft Buchheimer die Sensation – Schultersieg nach 4:44 Minuten. Die schaafheimer Ecke war nun außer Rand und Band. In Großostheims Fanlager hätte man hingegen eine Stecknadel fallen hören können.
Abbildung 3:Freude pur - Lukas Buchheimer liegt nach seinem überraschenden Sieg in den Armen seiner Team-Kollegen
Nun lag es an Lucas Diehl den Sieg im Limit bis 80 kg in trockene Tücher zu bringen. Mit Simon Pilzweger hatte er es mit einem Bundesligaveteranen zu tun, der durchaus die Qualität besitzt es jedem seiner Gegner schwer zu machen. Diehl rang jedoch in gewohnt konzentrierter und abgeklärter Manier war in den entscheidenden Situationen immer ein Ticken schneller als sein Kontrahent. Mit 2:7 sicherte er sich einen ungefährdeten Sieg und machte bereits vor den beiden letzten Kämpfen den Sack zu. Doch damit nicht genug – Auch Stefan Asan setzte sich in einem spannenden Kampf gegen Großostheims Petr Chavdari durch bevor Jakob Eich die Kirche auf das Sahnetörtchen setzen sollte. Nachdem auch er am Vorabend vom Glück verlassen schien, gelang ihm nun durch einen Kopfhüftschwung der Schultersieg gegen den starken Mateusz Marcin Kasprzak. Vor heimischem Publikum ging des SC Großostheim sang und klanglos mit 8:24
unter und erlebte, was im Jahr zuvor den schaafheimer Fans vermocht war. Die Revanche war geglückt.
Nächster Heimkampf gegen die Bundesligareserve des KSV Rimbach
Bereits am kommenden Wochenende geht es direkt wieder vor heimischem Publikum weiter. Am Samstag den 08.10.2022 empfängt der ASV Schaafheim die die Bundesligareserve des KSV Rimbach. Die Odenwälder bringen eine Mischung aus starken Nachwuchstalenten und ausländischen Assen nach Schaafheim und sind keinesfalls als leichter Gegner einzuschätzen. Während die beiden Teams sich auch in der Jugendliga gegenüberstehen empfängt die zweite Mannschaft die KSV Waldaschaff. Kulinarisch dürfen sich die Zuschauer auch an diesem Wochenende wieder durch den Foodtruck der Mosbacher Wurstwerkstatt verwöhnen lassen, während im Innenraum zahlreiche Getränke Specials auf Sie warten. Im Anschluss gibt es die gewohnte After-Fight Party.
Kulturhalle Schaafheim Samstag, den 08.10.2022 17:30 Uhr ASV Schaafheim (J) vs. KSV Rimbach (J)
18:30 Uhr ASV Schaafheim II vs. KSV Waldaschaff
20:00 Uhr ASV Schaafheim vs. KSV Rimbach II
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