Vor heimischer Kulisse schlagen die Bachgau-Bären starke Gäste aus Fahrenbach und klettern somit auf Platz 3 der Oberliga Hessen. Ungarn-Ass Martin Toth präsentiert im Duell mit Spitzenringer Cojocori erstmals sein Können. Die zweite Mannschaft muss die erste Saisonniederlage gegen den KSV Seeheim hinnehmen.
„Ein unfassbar enges Ding“ prognostizierte schaafheims sportlicher Leiter Michael Trippel vor dem Aufeinandertreffen des SV Fahrenbach und des ASV Schaafheim. Mit jeweils fünf Siegen und fünf Niederlagen trennten sich die beiden Teams letztendlich, wobei Schaafheim die klareren Erfolge feiern konnte. Die zweite Mannschaft musste indes ihre erste Niederlage in diesem Jahr hinnehmen.
Mit 12:16 unterlag die Reserve gegen die Gäste aus Seeheim. Während dem ASV zur Bestbesetzung sowohl Tom Ouzounis als auch Tobias Peter fehlten, konnte der KSV Seeheim aus dem Vollen schöpfen und bat mit Eduards Kucepalovs den amtierenden lettischen Seniorenmeister auf. Nachwuchstalent Eliah Lucyga schaffte die Überraschung und konnte in ungewohnter Stilart einen fulminanten 13:7 Punktsieg einfahren. Zu den Schlüsselkämpfen, welche letztendlich die erste Niederlage besiegelten, zählte die knappe Niederlage von Routinier Dominik Diessner, welcher im Limit bis 98 kg mit 4:5 gegen Sandro Görisch unterlag sowie die unerwartet hohe Niederlage von Jens Steiniger, welcher mit 1:9 die Überlegenheit seines Gegenübers anerkennen musste.
Abbildung 1: Eliah Lucyga feiert seinen Sieg gegen den lettischen Meister Kucepalovs
Im Anschluss kam es zum heiss erwarteten Duell zwischen dem Dritt- und Viertplatzierten der Oberliga. Während die Bachgaubären es sich zum Ziel gesetzt hatten an den Odenwäldern vorbeizuziehen, wollten die Gäste aus dem Fürther Vorort ihren Platz in den Top-3 mit allen Mitteln festigen. Hierfür boten Sie mit Giorgi Goniashvili, Ion Soilita, Gheorghe Cojocori und Aleksi Lodia gleich vier ausländische Spitzenathleten auf. Die Trauben schienen vor heimischer Kulisse hoch zu hängen, dennoch trauten die Trainer ihrer Mannschaft einen Sieg zu.
57kg (Freistil): David Bertram ließ Romeo Jardas keine Chance und heimste dem ASV mit einem 15:0 Punktsieg vier Mannschaftszähler ein. Bertram bestätigt seine herausragende Form in dieser Saison Woche für Woche mit beeindruckenden Leistungen und macht seinem geschichtsträchtigen Nachnamen alle Ehre. (4:0)
130kg (gr.-röm.): Auch Torben Berndt macht in diesem Jahr mit einem deutlich erkennbaren Leistungssprung von sich Reden. Im Duell mit dem Georgier Aleksi Lodia musste Berndt jedoch vor allen Dingen Schadensbegrenzung betreiben. Nach einer starken Auftaktphase in welcher der Unparteiische Berndt den Aktivitätsvorzug gab, zeigte der Gästeringer zumindest physische Vorteile und dominierte den Kampf weitestgehend. Berndt ließ sich hiervon jedoch nicht entmutigen und beschränkte die Niederlage auf 1:6. (4:2)
61kg (gr.-röm.): Tony Brala ging als klarer Favorit gegen Chris Steingrüber in den Kampf. Nachdem Brala seiner Favoritenrolle durchaus gerecht zu werden schien, versetzte er die Anhänger des ASV zum Ende der ersten Runde in Schock, als er nach einer nachlässigen Situation einem Kopfhüftschwung hinterherfiel und sich in der gefährlichen Lage wiederfand. Letztendlich rettete ihn der Pausengong in die zweite Runde, in welcher er jedoch nicht mehr engagiert genug auftrat und nicht über einen 16:4 Punktsieg hinauskam. (7:2)
98kg (Freistil): Die Gäste blieben im Halbschwergewicht ohne Vertreter. Somit strich Marcus Plodek kampflos vier Mannschaftszähler ein. (11:2)
66kg (Freistil): Im letzten Duell vor der Pause ging Lukas Buchheimer mit einer klaren Vorgabe in den Kampf. Gegen das georgische Freistil-Ass Giorgi Goniashvili galt es mit allen Mitteln die Abgabe der Höchstwertung von vier Zählern zu vermeiden. Knapp 30 Sekunden vor Schluss kam es jedoch zu einer unschönen Situation, als der Gästeringer die entscheidenden Punkte mit einem Doppelbeinangriff sichern wollte und Buchheimer unsanft abseits der Matte auf dem Hallenboden absetzte. Dieser verletzte sich und war nicht in der Lage den Kampf weiter zu bestreiten. (11:6)
86kg (gr.-röm.): Nach der Pause unterlag Jonas Höreth gegen Patrick Eisele in einem engen Duell, in welchem der Odenwälder immer ein Ticken aktiver aufzuringen schien. Höreth führte zwar bis in die Mitte der zweiten Runde, musste jedoch auf Grund von Passivität in die Bodenlage und gab nach einem Durchdreher die Führung ab. (11:7)
71kg (gr.-röm.): Lukas Fischmann gegen Dominic Arnold lautete die Begegnung im Limit bis 71 kg. Fischmann ging leicht favorisiert in diesen Kampf und dominierte diesen auch über weite Strecken. Insbesondere am Mattenrand fiel er jedoch immer wieder durch Nachlässigkeiten auf, die dazu führten, dass sicher geglaubte Punkte immer wieder beim Gästeringer landeten. Auch in der angeordneten Bodenlage, in welcher Fischmann jeweils einen Ausheber nicht in zählbares verwandeln konnte, fehlte letztendlich das letzte Quäntchen Glück. Am Ende unterlag Fischmann mit 2:6 und gab somit zwei Mannschaftszähler ab. Diese Niederlage hatten die Verantwortlichen nicht eingeplant. (11:9)
80kg (Freistil): Nun sollte es einmal mehr an Lokalmathador Lucas Diehl liegen den ASV auf Kurs zu bringen. Bereits in der ersten Minute kam es hier zu einer unübersichtlichen Ausringsituation, in der es kurzzeitig so aussah als ob Diehl den Kürzeren ziehen würde, ehe er seinen Gegner abfing und ihn auf beide Schultern drückte. Die Halle tobte! (15:9)
75kg (Freistil): Mit einer komfortablen sechs Punkte Führung kam es nun zum vorletzten Kampf des Abends. Sollte es Eduard Stefan Asan gelingen diesen Kampf zu gewinnen oder die Niederlage knapp zu halten, bestand die Möglichkeit einen Sieg oder zumindest ein Unentschieden bereits unabhängig vom Ausgang des letzten Kampfes zu sichern. Mit Ion Soilita wartete jedoch ein unangenehmer Gegner auf ihn. Nachdem Asan bei dem Versuch eines „Fußfegers“ selbst aus dem Gleichgewicht geriet, setzte Soilita nach und sicherte sich am Mattenrand zwei Punkte. Der Schiedsrichter wertete dies als Mattenflucht und bestrafte Asan mit einem Strafpunkt sowie der Anordnung der Bodenlage. Nach dieser abenteuerlichen Auslegung des Regelwerks durch den Unparteiischen gab Asan auch im Boden einen Durchdreher ab und lag somit zu Beginn des Kampfes bereits mit 0:5 in Rückstand. Im Anschluss entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe in dem beide Kontrahenten sich weitestgehend neutralisierten. Soilita erhielt eine Verwarnung nach Passivität, sodass Asan auf 1:5 herankam. Als der Gästeringer jedoch kurz vor Schluss seine Führung ausbauen wollte, konterte Asan diesen und sicherte sich in letzter Sekunde zwei weitere Zähler. Der Sieg war somit bereits vor dem letzten Duell rechnerisch in trockenen Tüchern. Erneut tobte die schaafheimer Sporthalle! (15:10)
Abbildung 2:Die ruhe vor dem Sturm - Wenige Sekunden später wirft Martin Toth seinen Gegner in die gefährliche Lage
75kg (gr.-röm.): Der Vorentscheid tat der Spannung mit der das letzte Duell des Abends erwartet wurde keinen Abbruch. Mit Martin Toth und George Cojocori standen sich in diesem Limit wohl die beiden besten Athleten der Liga gegenüber. Nachdem der Gast im ersten Durchgang aktiver aussah, jedoch im Boden nicht punkten konnte, ging Toth mit einem 0:1 Rückstand in die Pause. Zu Beginn der zweiten Runde schienen beide Sportler sich im Zwiegriff zu neutralisieren ehe Toth zu einem fulminanten Überstürzer ansetzte und mit 4:1 in Führung ging. Im Anschluss drehte Toth weiter auf, versetzte seinen Gegner in die Bodenlage und baute seine Führung nach einem sehenswerten Ausheber weiter aus. Am Ende setzte Toth sich mit 7:3 durch und setzte somit ein Ausrufezeichen in der hessischen Oberliga. (17:10)
Am kommenden Freitag, den 28.10.2022 sind die Bachgaubären beim Schlusslicht aus Niedernberg zu Gast. Hier gilt es den dritten Tabellenplatz weiter zu sichern bevor der ASV dann Anfang November in die Rückrunde startet. Der nächste Heimkampf findet erst am 19.11.2022 im Derby gegen Großostheim statt.
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